Diva Netrebko: „Da bin ich ganz einfach nur Anna!“

Anna Netrebko, Diva Nummer eins und Superstar der internationalen Opernszene, singt ab heute wieder in Wien. Bei den Salzburger Festspielen 2020 hatte sie in einer Gala getestet, ob die Lisa in Tschaikowskys Oper „Pique Dame“ „ihre Partie“ werden könnte. Am Samstag feiert sie an der Wiener Staatsoper in Vera Nemirovas Inszenierung von 2007 ihr Rollendebüt als leidenschaftlich, aber vergeblich liebende, zutiefst unglückliche Lisa, die zum Opfer der Spielsucht des jungen St. Petersburger Offiziers Hermann wird und in der Newa in den Freitod geht.

Netrebko: „Eine zum Tragischen bestimmte Figur voll Leidenschaft!“ Und meint, dass man da nicht den Superstar hervorkehren darf. „Ich bin da einfach nur Anna.“ Und sie beschreibt, was für sie Bühnenpräsenz bedeutet: „Ich konzentriere mich ganz auf meinen Partner und die Gefühle, die ich ausdrücken möchte. Ich leide, ich schwitze, ich sterbe. Es ist alles echt.“

Yusif Eyvazov, bis 2024 Netrebkos Gatte, singt den besessenen Kartenspieler Hermann. Elena Zaremba ist die Gräfin, Lisas Großmutter, von der Hermann drei Karten erfahren will, mit denen „Gräfin Pique Dame“ stets gewonnen hat. Hermanns Rivale Fürst Jeletzki ist Boris Pinkhasovich. Am Pult: der Russe Tugan Sokhiev, der als Musikchef am Moskauer Bolschoi-Theater und in Toulouse zurücktrat, um gegen Putins Ukraine-Terror zu protestieren.