General bereit

USA könnten Atomanlage Fordo im Iran angreifen

Außenpolitik
20.06.2025 13:48

Ein möglicher Kriegseintritt der USA im Iran sorgt derzeit für Spekulationen. Laut Berichten könnte in den nächsten Tagen ein Militärschlag folgen – und zwar höchstwahrscheinlich auf die unterirdische Atomanlage Fordo. Wer die Luftschläge leiten würde, steht bereits fest.

Noch hat US-Präsident Donald Trump offiziell nicht entschieden, ob das Militär der Vereinigten Staaten an der Seite Israels in den Krieg zieht. „Niemand weiß, was ich tun werde“, sagte er am Mittwoch. „(Israels, Anm.) Premierminister Netanyahu braucht den Kriegseintritt der USA, um das iranische Atomprogramm endgültig zu beenden“, sagte Nahost-Analyst Cornelius Adebahr. Israel habe nämlich nicht die entsprechende Waffe, um Atomanlagen unter der Erde zu zerstören.

Dabei handelt es sich um bunkerbrechende Bomben wie GBU-57. Wie die Zeitung „Guardian“ berichtete, ist deren Effektivität in Bezug auf die iranischen Atomanlagen aber umstritten. Möglicherweise brauche es gar eine taktische Atomwaffe, sagten zwei Verteidigungsbeamte. Einen solchen Einsatz ziehe Trump nicht in Betracht.

Kürzerer Krieg durch US-Eingreifen?
Eine US-Intervention mit einem gezielten Schlag auf die Urananreicherungsanlage in Fordo könne verhindern, dass es zu einem lang gezogenen Konflikt komme, sagte Riad Kahwaji vom Institute for Near East and Gulf Military Analysis (INEGMA) in Dubai. Es sei unklar, ob das zu einer Kapitulation der iranischen Führung oder sogar zu einem Kollaps der Regierung führen werde. Auch Netanyahu hatte zuvor gemeint, dass ein Regimewechsel zwar kein unmittelbares Kriegsziel sei, aber die Folge der israelischen Angriffe sein könne.

Die Anlage Fordo liegt tief in einem Berg verborgen, dort wird der Großteil des bis auf 60 Prozent angereicherten Urans des Iran produziert. Laut der UNO-Atombehörde IAEA reicht der bisherige Bestand für mindestens neun Atomwaffen aus.

Michael Kurilla (links) mit dem libanesischen Präsidenten Michel Aoun
Michael Kurilla (links) mit dem libanesischen Präsidenten Michel Aoun(Bild: AFP/APA/Dalati and Nohra)
Das hochangereicherte Uran wird unterirdisch gelagert.
Das hochangereicherte Uran wird unterirdisch gelagert.(Bild: AP/Planet Labs PBC)

Militärpräsenz dramatisch erhöht
Im Nahen Osten wurde jüngst bereits die Militärpräsenz der USA erhöht, beispielsweise durch die Stationierung von zusätzlichen Kampfjets und Bombern. Für die Region ist Kommandant Michael Kurilla zuständig, der auch „Gorilla“ genannt wird. Kurilla ist laut Berichten bereits bei Beratungen des Präsidenten im Krisenbunker dabei. Er ist bestens mit Sicherheitsberaterinnen und -beratern vernetzt und machte sich als kampferprobter Soldat in Kriegsländern wie dem Irak, Afghanistan und Syrien einen Namen. 2005 führte er seine Truppen in eine Offensive, wurde dreimal angeschossen, aber feuerte weiter.

Zuvor diente er im ersten Golfkrieg, in Kosovo und in Bosnien. Mit dem Konflikt zwischen Israel und dem Iran ist er laut „Bild“-Zeitung ebenfalls vertraut. „Gorilla“ war demnach im November 2024 in Israel in Stellung, als eine Gegenattacke nach israelischen Angriffen auf das iranische Konsulat in Syrien befürchtet wurde.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt