300.000 Teilnehmer

Regenbogenparade: „Unsere Herzen sind in Graz“

Wien
14.06.2025 20:34

Hinter einem Banner mit der Aufschrift „Unsere Herzen sind in Graz“ sind am Samstag mehr als 300.000 Menschen bei der Regenbogenparade in Wien mitgegangen. Um den Opfern des Amoklaufes zu gedenken, marschierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Rathaus bis zum Parlament schweigend.

Danach verwandelte sich die Parade aber wieder in die gewohnt bunte Demonstration. Auch Politikerinnen und Politiker, wie der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), die Parteivorsitzende der Wiener Grünen Judith Pühringer oder die ehemalige Justizministerin Alma Zadić (Grüne), kamen. Für Zadić war es gerade nach dem „schrecklichen Massenmord in Graz“ wichtig, „ein Zeichen gegen Hetze und Gewalt zu setzen“, wie sie der APA sagte. Forderungen nach der Absage konnte sie daher nicht nachvollziehen. „Außerdem ist die Regenbogenparade eine politische Demonstration“, so Zadić.

Auch für Katharina Kacerovsky-Strobl, die Veranstalterin von Vienna Pride, kam eine Absage letztlich nicht in Frage. „Aber natürlich müssen wir der schrecklichen Tat in Graz gedenken“, sagte sie. Aber gerade in einer Zeit, in der in einigen Ländern die Rechte und Sichtbarkeit von LGBTIQ+-Menschen wieder zum politischen Streitfall gemacht werden, musste man ein Zeichen setzen.

(Bild: Zwefo)
(Bild: APA/MAX SLOVENCIK)
(Bild: APA/MAX SLOVENCIK)
(Bild: APA/MAX SLOVENCIK)
(Bild: APA/MAX SLOVENCIK)
(Bild: Zwefo)
(Bild: Zwefo)
(Bild: Zwefo)
(Bild: Zwefo)
(Bild: Zwefo)

Auftritte von JJ und Conchita Wurst
Die Parade, an der mehr als 300.000 Menschen teilnahmen, startete pünktlich um 12 Uhr am Rathausplatz. Die geplante Route führte gegen die Fahrtrichtung den Ring entlang zurück zum Ausgangspunkt, wo um 18 Uhr die Pride Celebration stattfand. Neben Ansprachen etwa von der Wiener Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling (NEOS) standen hier Auftritte von Conchita Wurst und JJ sowie Melanie C von den Spice Girls auf dem Programm.

Politischer Ursprung
Die Veranstalter der Pride betonten erneut den politischen Ursprung der Veranstaltung. Zwar hat sich seit den ersten Veranstaltungen in den 1970er-Jahren in den USA weltweit viel zum Besseren verändert, dennoch bleiben viele Forderungen der Community unerfüllt. In Österreich sind dies etwa der Schutz vor Diskriminierung im Privatbereich sowie ein Verbot von Konversionstherapien, wie Ann-Sophie Otte, Obfrau der HOSI Wien, sagte.

Kritik an der Veranstaltung bzw. an der Übertragung der Regenbogenparade auf ORF ON kam von FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker. „Während ganz Österreich um die zehn Ermordeten des schrecklichen Grazer Amoklaufs trauert, hat der linksgedrallte ORF nichts Besseres zu tun, als die Regenbogenparade auf ORF ON live zu streamen“, sagte er in einer Aussendung.

Dichtmaschiges Sicherheitsnetz
Nach der Terrordrohung gegen die Regenbogenparade vor zwei Jahren wurde die Veranstaltung von dichtmaschigen Sicherheitsmaßnahmen begleitet. Für die Parade lag– so wie generell für Großveranstaltungen – eine abstrakt erhöhte Gefahrenlage vor. „Eine konkrete Bedrohung besteht aktuell jedoch nicht“, hieß es seitens der Exekutive gegenüber der APA. Bis zum Abend wurden auch keine Zwischenfälle gemeldet.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt