Ermittler wissen nun:

Schüler konnten noch größeres Blutbad verhindern

Steiermark
17.06.2025 15:03

Die Grazer Schultragödie, bei der vergangenen Dienstag zehn Schüler durch die Waffen des 21-jährigen Arthur A. starben, nimmt immer klarere Züge an. Ermittler legten am Dienstag die jüngsten Erkenntnisse offen – sie zeichnen das Bild eines eiskalt vorbereiteten Amoklaufs, der sogar noch viel schlimmer hätte enden können. Zwei Opfer konnten bereits aus dem Spital entlassen werden.

Arthur A. feuerte während des siebenminütigen Amoklaufs insgesamt 51 Schüsse ab, hörte die „Krone“ bereits aus Ermittlerkreisen – der letzte war der tödliche Kopfschuss, mit dem er sich selbst richtete. Bei sich trug der Schütze zudem ein massives Waffenarsenal: 110 Patronen hatte er eingepackt – 93 für seine Glock-Pistole, 17 für eine Schrotflinte.

War auf 30 Social-Media-Accounts aktiv
Wie die SOKO Luctus (Trauer) am Dienstag in Graz bestätigte, postete Arthur A. neun Minuten vor der Wahnsinnstat auf der Plattform X noch ein verstörendes Foto von sich auf der Schultoilette in Kampfstiefeln – die „Krone“ berichtete bereits.

Insgesamt soll der 21-Jährige im Zeitraum von 2019 bis 2025 auf 30 Social-Media-Accounts aktiv gewesen sein. Diese werden derzeit von den Ermittlern genaustens überprüft.

Von links: Oberst Kurt Kornberger (Leiter des DSE/EKO Cobra Süd), der Steirische ...
Von links: Oberst Kurt Kornberger (Leiter des DSE/EKO Cobra Süd), der Steirische Landespolizeidirektor Gerald Ortner, BM Gerhard Karner (ÖVP) und Brigadier Michael Lohnegger (LKA Steiermark-Leiter) am Dienstag bei der PK in Graz(Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)
BM Gerhard Karner (ÖVP)
BM Gerhard Karner (ÖVP)(Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)

Der ehemalige Schüler zeigte zudem eine verstörende Faszination für Schulmassaker – auch das belegen die jüngsten Untersuchungen. Trotz der brutalen Bewaffnung verzichtete der Täter aber auf eine Schießbrille und trug nur seine optische Brille. Zum Motiv selbst gibt es jedoch noch keine weiteren Erkenntnisse. Die Upload-Plattform der Polizei, auf der Hinweise und Videos hochgeladen werden konnten, wird am Mittwoch übrigens eingestellt. 35 der mehr als 800 Dateien sollen für die Ermittler relevant sein. 

Schule übte Tage zuvor für den Ernstfall
Dass die Opferzahl nicht noch höher ausfiel, ist offenbar auch einem Zufall zu verdanken: Nur wenige Tage vor der Bluttat fand am BORG eine Amokübung statt.

Schüler und Lehrer wussten genau, was zu tun war – sie handelten in den ersten Sekunden geistesgegenwärtig und diszipliniert. So konnten sich viele rechtzeitig verbarrikadieren oder in Sicherheit bringen.

Im Moment ist im Schulgebäude noch kein Schulbetrieb. Auch in dieser Woche findet bis ...
Im Moment ist im Schulgebäude noch kein Schulbetrieb. Auch in dieser Woche findet bis einschließlich Mittwoch eine Betreuung der Schüler durch Psychologen und das Kriseninterventionsteam in der Helmut-List-Halle statt.(Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)

Arthur A. hatte wohl durch eine verschlossene Klassenzimmertür viel Zeit verloren. Tragisch genug, was bereits geschehen ist – doch womöglich konnten so mehrere Menschenleben gerettet werden ...

Noch neun Amok-Opfer im Krankenhaus
Eine gute Nachricht gibt es aus den Spitälern: Zwei der elf verletzten Amok-Opfer konnten bereits entlassen werden! Zwei Personen sind noch auf der Intensivstation, sieben liegen auf Normalstationen. 

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