Trump lehnte Plan ab

Netanyahu: Ajatollah-Tod würde Krieg beenden

Außenpolitik
16.06.2025 22:06

Auch am vierten Tag nach Israels „Präventivschlag“ gegen das iranische Atomprogramm haben die beiden Erzfeinde die gegenseitigen Angriffe fortgesetzt. Während Teheran allerdings Gesprächsbereitschaft signalisierte, erklärte Israels Premier Benjamin Netanyahu, dass die Tötung des obersten Führers des Landes den Konflikt beenden könnte.

Die israelische Führung soll nach Angaben aus US-Regierungskreisen tatsächlich die Ermordung von Ajatollah Ali Khamenei geplant haben. US-Präsident Donald Trump soll dagegen aber Einspruch eingelegt haben. „Präsident Trump war dagegen und wir haben den Israelis gesagt, dass sie es nicht tun sollen“, sagte ein US-Regierungsvertreter am Sonntag. Israels Regierungschef Netanyahu sagte im Interview mit dem US-Fernsehsender ABC News, eine Tötung Khameneis werde „den Konflikt nicht eskalieren, sie wird ihn beenden“. Der Iran bringe Israel „an den Rand eines Atomkriegs“, sein Land wolle diese Aggression beenden. „Und das können wir nur erreichen, indem wir uns den Mächten des Bösen entgegenstellen“, meinte Netanyahu.

Israels Premier Benjamin Netanyahu will nicht nur das iranische Atomprogramm zerstören, sondern ...
Israels Premier Benjamin Netanyahu will nicht nur das iranische Atomprogramm zerstören, sondern auch das Regime in Teheran stürzen.(Bild: APA/AP)

Teheran: „Trump kann Krieg durch einen Anruf beenden“
Der iranische Außenminister Abbas Araqchi tönte, die Armee seines Landes werde auf die Führung Israels „so lange wie nötig einprügeln“. Zugleich sagte er, Trump könne den Konflikt durch „einen einzigen Telefonanruf“ in Jerusalem beenden. Trump selbst drängte den Iran indes erneut zu Verhandlungen. Der Iran sei „gerade nicht dabei, diesen Krieg zu gewinnen“, seine Führung sollte „verhandeln, und zwar sofort, bevor es zu spät ist“, erklärte Trump am Rande des G7-Gipfels in Kanada.

Westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, nach Atomwaffen zu streben. Teheran bestreitet die Vorwürfe. Bei den israelischen Luftangriffen wurden unter anderem Teile der iranischen Atomanreicherungsanlage Natanz zerstört. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, sagte am Montag in Wien aber, der unterirdisch gelegene Teil von Natanz, wo Uran angereichert wird, sei nicht angegriffen worden. 

Iran: „Angriff auf TV-Sender ist ein Kriegsverbrechen“
Israel hat am vierten Tag der offenen militärischen Auseinandersetzung mit dem Iran das iranische Staatsfernsehen mit einem gezielten Angriff kurzzeitig außer Betrieb gesetzt. Die Attacke geschah am Montag während einer Liveübertragung des Senders IRIB, sie unterbrach eine Brandrede einer Moderatorin gegen Israel (siehe X-Posting oben). Wenig später ging IRIB wieder auf Sendung. In Israel starben weitere elf Menschen infolge eines iranischen Angriffs. Das iranische Außenministerium warf Israel wegen des Angriffs auf den Fernsehsender „Kriegsverbrechen“ vor. Der UNO-Sicherheitsrat müsse jetzt handeln, forderte Außenministeriumssprecher Esmaeil Baqaei.

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